Cicero, Caesar & Co.
Quomodo vivebant Romani? – Zu Gast bei Cicero, Caesar & Co.
„Latein ist staubtrocken.“ „Latein ist langweilig.“ „Niemand braucht Latein.“ – Mit diesen und etlichen weiteren Einstellungen sieht sich das Unterrichtsfach Latein seit Jahren konfrontiert. Dass Latein aber mehr ist als das bloße Pauken von Vokabeln und Grammatik, wurde den Schülerinnen und Schülern der 1. und 2. Klassen im Rahmen des Workshops „Zu Gast bei Cicero, Caesar & Co.“ am Dienstag, 02. Juli 2019, eindrucksvoll vor Augen geführt. Hierbei wurde Latein mit allen Sinnen erlebt: gesprochen, gehört, gefühlt, gerochen, geschmeckt.
„Salvete discipuli! Quae nomina sunt vobis? Quomodo valetis?” – was auf den ersten Blick wie ein spröder Auszug aus einem Lateinbuch anmutet, bildete tatsächlich den interaktiven Einstieg in den Workshop, in dem die Schülerinnen und Schüler bereits nach kurzer Zeit einige Sentenzen verstehen und in Dialogen selbst richtig anwenden konnten. Wer also glaubte, dass Latein eine „tote Sprache“ sei, wurde schon in den ersten Minuten dieses Kurses eines Besseren belehrt.
„Roma caput mundi“ – Um die Gründung der einstigen „Hauptstadt der Welt“ ranken sich viele Mythen. Die meisten werden die Gründung Roms wohl zu allererst mit dem allseits bekannten Merkspruch „753 – Rom schlüpft aus dem Ei“ assoziieren. – Doch was eine Wölfin, ein streitbares Zwillingspaar und ein Hirte damit zu tun hatten, welchen Widrigkeiten die Römer zu Beginn ausgesetzt waren und wie sich die Königszeit in Rom gestaltete, wurde in einem weiteren Schritt medial und spielerisch aufgearbeitet.
Im Anschluss an diesen sprachlichen und geschichtlichen Abriss konnten die Schülerinnen und Schüler den Lebensalltag von Römerinnen und Römern der Antike mit all ihren Sinnen nachempfinden: sie gestalteten Amulette, die Unheil von deren Trägerinnen und Trägern abhalten sollten, bastelten Tuniken und bewiesen Geschick beim Anlegen der Togen, versuchten sich an der Zubereitung typischer antiker Speisen, verputzten diese anschließend genüsslich in typisch römischer Manier – liegend – und stellten ihr spielerisches Geschick genauso wie ihre Rechenkünste mit römischen Zahlen auf die Probe.
Latein ist mehr als nur Übersetzen; Latein ist auch das Vermitteln von Kulturinhalten und das Begeistern für eine Sprache, die zwar nicht mehr gesprochen wird, unseren Lebensalltag aber dennoch unbewusst in so vielen Punkten bereichert. Dessen waren sich auch die Schülerinnen und Schüler bewusst, die die Schule nach dem Workshop begeistert und mit vielen neuen Eindrücken, Erkenntnissen und einem gefüllten Magen verließen.